

Wo fängt man an, wenn man Äthiopien vorstellen möchte? Am besten wohl vor etwa 3000 Jahren: die Königin von Saba hatte von der Weisheit des Königs Salomon gehört und beschloss, ihn in Jerusalem zu besuchen. Sie war beeindruckt, er offensichtlich auch. Man kam sich jedenfalls näher [1] und so wurde der gemeinsame Sohn Menelik auf der Rückreise geboren. Man weiß bis heute nicht, wo Saba genau lag – ob im heutigen Yemen oder im heutigen Äthiopien. Historisch belegt ist jedenfalls, dass zwischen diesen beiden Regionen ein reger Austausch stattfand – beides ist also denkbar. Menelik wuchs am Hofe seiner Mutter auf und sobald er erwachsen war, wollte er mehr über seinen Vater wissen und machte sich daher auf nach Jerusalem. Die Legende sagt, dass er seinem Vater Salomon sehr ähnlich sah, dass dieser ihn gerne auf den Thron Israels gesetzt hätte, dass Menelik aber statt dessen lieber die Regentschaft in Saba antreten wollte und daher zurückkehrte. Der Legende nach wurde er von zahlreichen Söhnen der Noblen begleitet und nahm die Bundeslade mit nach Äthiopien. Menelik gilt als der Stammvater der Kaiser des Hauses David in Äthiopien, deren letzter Vertreter Kaiser Haile Selassie 1974 in einem blutigen Militärputsch gestürzt wurde und 1975 unter dubiosen Umständen zu Tode kam.

Eine Reise nach Äthiopien beginnt und endet in Addis Abeba, das erst seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts Hauptstadt des vereinten Äthiopien wurde. Damals vereinigte Menelik II. die regionalen Königreiche, rief sich zum Neguse Negest (dem König der Könige) aus und errichtete auf dem Berg Entoto oberhalb von Addis Abeba eine bescheidene Residenz und mehrere Kirchen.Die Einigung Äthiopiens erwies sich wenig später als entscheidend, als 1896 die Italiener versuchten, sich Äthiopien als Kolonie einzuverleiben. Dies konnte in der Schlacht von Adua verhindert werden[2]. Äthiopien blieb so das einzige Land Afrikas, das nie Kolonie war. Und eine besondere Rolle nach der Dekolonialisierung Afrikas spielte: auf Äthiopiens Initiative hin wurde die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU, heute Afrikanische Union) gegründet, die noch heute ihren Sitz in Addis Abeba hat.Und auch in der Blockfreien Bewegung spielte Äthiopien von Anfang an eine wichtige Rolle. Dass Äthiopien eine sehr unabhängige Rolle spielte, zeigt sich auch daran, dass Kaiser Haile Selassie 1954 der erste offizielle Staatsbesucher der noch jungen Bundesrepublik war.
Religiöses Zentrum Addis Abebas ist dieDreifaltigkeitskirche, in der auch der Sarkophag des Kaisers Haile Selassie steht. Äthiopien ist in großen Teilen ein christliches Land mit einer allerdings recht großen muslimischen Minderheit meist im Osten und Süden des Landes. Im 4. Jahrhundert waren die Brüder Frumentius und Aedesius als Sklaven an den Königshof von Aksum gekommen, wurden Hauslehrer des Kronprinzen Ezena und konnten ihn nach der Krönung zum Christentum bekehren, das Staatsreligion wurde. Über Jahrhunderte war die äthiopische Kirche abhängig vom koptischen Patriarchen in Alexandria, erst 1950 wurde sie in die Autokephalie entlassen und nennt sich heute Äthiopisch-Orthodoxe Tehawedo („Einheits“) Kirche unter Patriarch Abune Mathias. Wie die koptische und die altorientalischen Kirchen spielt das Mönchtum eine wichtige Rolle. Auch der Tagesverlauf zumindest im nördlichen Äthiopien ist stark christlich geprägt: mit Gottesdiensten, Fest- und Fastenzeiten – einem uns nahestehenden Selbstverständnis. Auch dadurch ist Äthiopien ein einzigartiges Land in Afrika.

In Äthiopien liegt die Wiege der Menschheit. Im Nationalmuseum begegnet man Lucy, die vor etwa 3,2 Millionen Jahren in Afar gelebt hat und 1974 dort entdeckt wurde – eine Australopitheca afarensis, mit 1,07 m relativ klein, aber wohl bereits aufrecht gehend. Um sie herum eine beachtliche Zahl weiterer Hominiden-Funde, die die Entwicklung zum heutigen Homo Sapiens eindrucksvoll belegen. Einen Eindruck von derartigen Grabungen lässt sich am Fundort Melka Kontoure, südwestlich von Addis Abeba, gewinnen.Hier wurden Siedlungsspuren des Homo Erectus (ca. 1,35 Mio Jahre) ausgegraben. Ein ausgegrabener Lagerplatz zeigt, wie schwierig es ist, Artefakte aus diese Zeit vom Untergrund zu unterscheiden. In einem kleinen Museum in traditionellen Rundhütten wird die Geschichte der Menschheit mit Funden und Tafeln erläutert.

Äthiopien ist ein Land der Regionen und Ethnien: 80 verschiedene Ethnien soll es bei ca. 105 Mio Einwohnern geben, mit jeweils eigener Sprache, eigener Schrift, eigenen Traditionen. Ein potentielles Pulverfass, achten doch die Ethnien streng darauf, nicht zu kurz zu kommen –oder nichts an Einfluss zu verlieren. Auffällig beim Reisen durch das Land: im Norden werden wir zu kompletten Analphabeten, denn nicht nur die Sprache (wie die Amtssprache Amharisch) sind anders, auch die Schrift. Die größte Bevölkerungsgruppe der Oromo (rund um Addis Abeba) kann ihre Sprache mit gedehnten Lauten nicht mit dem amharischen Alphabet ausdrücken, sie verwenden daher lateinische Buchstaben. Der Norden mit Amhara und dem an den Nachbarn und Kriegsgegner Erithrea gelegenen Tigray sind mehrheitlich Christen, im Osten und Süden herrscht der Islam vor, im Süden spielen Naturreligionen nach wie vor eine Rolle. Das Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern und zu einem angemessenen Ausgleich zu kommen, wird eine der großen Aufgaben Äthiopiens sein, will es als Nation überleben.

Photo: LCTours
Der Tanasee im Nordwesten Äthiopiens ist der größte See des Landes (ca. 3.000 km² — Bodensee: 536 km²), der allerdings recht flach ist. Ein Habitat für die Fauna der Region: Seeadler, Pelikane – und mit etwas Glücksieht man Nilpferde. Und ein Rückzugsort für Mönche und Nonnen. Zahlreiche Klöster wurden an seinen Ufern und auf seinen Inseln gegründet. Viele sind noch heute aktiv. Mit dem Boot geht es zum Azwa Mariam Kloster. Den Anleger säumen zahlreiche kleine Stände, an denen selbstgefertigter Silberschmuck und kleine Ikonen auf Ziegenpergament verkauft werden. In der kleinen Klosterkirche weist uns ein junger Diakon ein: zahlreiche biblische Darstellungen, auffallend sind die großen Augen der Dargestellten, eine Besonderheit der äthiopischen Ikonographie. Faszinierend: die Bilder sind anders, aber uns doch aus der Bibel vertraut. Nur die lokalen Heiligen und ihre Vita kennen wir nicht. Und die Guides sind theologisch gut bewandert. Ein bei uns weitgehend unbekanntes Thema: die heilige Familie hat es auf der Flucht nach Ägypten bis nach Äthiopien verschlagen. Und Jesus hatte auf der Reise eine Art „Nanny“ – Salome, die die Familie begleitete. Übrigens: Die Guten werden auf den Fresken stets perspektivisch dargestellt (mit zwei Augen), die Bösen im Profil (mit einem Auge). Tabu ist in allen Kirchen das Allerheiligste, das den Priestern vorbehalten ist.

Vor der Rundkirche sind Kaffeebeeren zum Trocknen ausgelegt, die auf dieser beinahe dschungelartig bewachsenen Halbinsel prächtig gedeihen. Was liegt näher, als den lokalen Kaffee zu verkosten. Die äthiopische Kaffeezeremonie beginnt mit „rohen“ Bohnen, die zunächst über einem kleinen Holzkohlefeuer auf einer kleinen Pfanne geröstet werden. Geschick ist hier gefragt: am Ende sollen alle Bohnen einen gleichmäßig dunkelbraunen Farbton annehmen, aber nicht anbrennen. Den Anwesenden wird das Resultat: duftende Bohnen zugefächelt. Dann wird gemörsert und mit Wasser in einem Keramikgefäß aufgekocht. Das Resultat: ein starker, intensiver Kaffee, den man etwas süßt. Ein Genuss, den wir uns fort an täglich gönnen werden.

Der Abfluss des Tanasees ist der Blaue Nil, dessen Verlauf wir folgen bis zu seinen Wasserfällen. Eine staubige, unbefestigte Straße. Äthiopien ist ein Land der Fußgänger – und wohl auch daher erfolgreicher Marathonläufer. Die Grundausstattung: Shorts, oft Plastiksandalen, manchmal auch barfuß, T‑Shirt und ein Schal als Kopfbedeckung. Die Sonne ist intensiv –wir bewegen uns auf 1.800 m! Nicht zu vergessen: ein Stock, oft über der Schulter getragen, manchmal beschlagen oder für die Bessergestellten ein Gewehr oder eine Kalaschnikov. Die „Nebel des Flusses“, so der amharische Name, sollen nach den Victoriafällen die zweitgrößten Afrikas sein. Bei unserem Besuch enttäuschen sie eher. Man benötigt Strom für eine gerade stattfindende Beerdigung und leitet das wenige Wasser daher über das nahe Wasserkraftwerk.

Am Nordende des Tanasees liegt Gonder und in dessen Zentrum die Festung Fasil Ghebbi, UNESCO-Weltkulturerbe: ein Arrangement verschiedener Paläste aus der Blütezeit der Stadt im 17. und 18. Jahrhundert, als sie Hauptstadt des Königreichs Amhara war. Aus der gleichen Zeit stammt das Bad des Kaisers Fasilides, in dem alljährlich zum Timkat-Fest am 19. Januar die Gläubigen ihr Taufgelübte mit einem Bad im Bassin „auffrischen“, übrigens ein Fest, das in ganz Äthiopien begangen wird. Äthiopien hat seinen eigenen Kalender – das Jahr beginnt am 11. September, hat 12 Monate à 30 Tage und einen 13. Monat von 5 bis 6 Tagen. Im Moment ist das Jahr 2012.

Abgelegen, mitten im Gebirge, schwer erreichbar für die aus dem Osten immer wieder angreifenden Muslime liegt Lalibela. Erbaut wurden die berühmten Felsenkirchen von dem gleichnamigen König Lalibela im 12./13. Jahrhundert – der Gedanke dahinter: nach den verlorenen Kreuzzügen ein „neues Jerusalem“ zu errichten. So gibt es einen Berg Tabor und ein Jordantal. Dazwischen eine beeindruckende Zahl von Kirchen, die unterirdisch in den Fels getrieben wurden. Ein idealer Ort, um die Riten der äthiopischen Kirche kennenzulernen. Nur: man muss früh aufstehen dafür, denn die Gottesdienste beginnen oft um 5 oder 6 Uhr. Da gibt es die verschiedenen regionalen Kreuzformen – hier das Lalibela-Kreuz – die voller symbolischer Bezüge sind: Apostel, Engel, Maria und Johannes. Überhaupt versteht man sich in Äthiopien auf Zahlenmystik. Und ähnlich wie bei den Kopten, sind Wunder und Erscheinungen „normal“. Im Gottesdienst wird gestanden, wobei es wegen der Länge Stöcke gibt, auf die man sich abstützen kann. Weihrauch gehört dazu und ein für uns etwas monoton erscheinender Gesang. Selbstverständlich verhüllt man seinen Kopf mit einem geeigneten Schal, den unsere Guides anscheinend immer mit sich führen. Und: die Kirchen sind voll. Äthiopier sind ein gläubiges Volk!


Aksum in der Provinz Tigray nahe der erithräischen Grenze gilt als die religiöse Hauptstadt Äthiopiens. Das Königreich Aksum war zu Beginn des 4. Jh. das zweite Land (nach Armenien), das das Christentum zur Staatsreligion machte. Berühmt sind die Stelen, Häusern mit Türen nachempfunden, die man als übergroße Grabsteine interpretiert, die höchste (leider umgestürzte) misst 33 m. Berühmt ist Aksum aber auch als der Ort, in dem die jüdische Bundeslade aufbewahrt sein soll. Auch in Aksum empfiehlt es sich, früh aufzustehen, denn dann kann man mit Glück und Planung an der Prozession der Bundeslade rund um die Stadt teilnehmen. Tausende von Menschen mit Fackeln in der Hand begleiten die Gruppe der Priester mit der Bundeslade, mit Gebeten und Gesängen, begleitet von der einsaitigen Masinko und den in jeder Kirche stehenden Trommeln. Ob Menelek vor 3.000 Jahren wirklich die Bundeslade hierher brachte? Andere Theorien gehen davon aus, dass Levithen die Bundeslade vor den anrückenden Babyloniern des Nebukadnezar aus Jerusalem in Sicherheit und schließlich nach Aksum brachten. Dafür könnte ein jüdischer Tempel auf der oberägyptischen Insel Elephantine sprechen – man wird es nicht klären können, es bleibt Glaubenssache. Jedenfalls gibt es eine „seit ewigen Zeiten“ in Äthiopien ansässige jüdische Minderheit („Falaschen“), von denen die meisten während der Diktatur von Mengistu in den 80er Jahren nach Israel ausgeflogen wurden.

Die äthiopische Küche gilt als besonders vielfältig. Wegen der zahlreichen Fastentage (200 im Jahr!) gibt es viele vegetarische Gerichte. Im Mittelpunkt steht meist das Sauerteig-Brot Injera, das aus dem Mehl der lokalen Zwerghirse Teff hergestellt wird. Es dient sozusagen als Löffel für die Curries, für den gewürzten Hüttenkäse Ayib und für Tibs, geschnetzeltes Fleisch. Oft werden zwei Varianten angeboten: „Spicy“ und „normal“. Und wenn Sie es besonders exotisch mögen: Es gibt sogenannte falsche Bananen, aus denen man aufwendig eine Art Brot herstellt. Man ist gerne in Gesellschaft, auch gerne von einem größeren Teller, von dem sich alle mit Injera in der Hand bedienen.[3]

In Yeha, einer vorchristlichen Tempelanlage, kommt man wohl der Königin von Saba am nächsten. Hier gräbt sich das Deutsche ArchäologischeInstitut immer tiefer in ihre Zeit hinein – im Moment ist man im 9. Jahrhundert v. Chr. angekommen. Erhalten ist ein eindrucksvoller Tempel und eine wohl königliche Palastanlage. Der Priester der nahen Kirche führt durch eine kleine Sammlung von Funden und zeigt gerne seine bunt ausgemalten Kirchenbücher. Ein kleines Museum soll bald öffnen – leider haben wir die Ausgräber um einen Tag verpasst. Es wäre interessant gewesen, Neuigkeiten zur Königin von Saba aus erster Hand zu erfahren …

Dafür ist in Yeha Markttag. Die Auswahl an Gewürzen übertrifft in diesem kleinen Markt übertrifft viele bekannte Suqs. Auffallend ist die Haartracht der Frauen, anhand der man den Familienstand erkennen kann.

Klöster waren Zufluchtsorte, Kirchen wurden oft in unwegsamem Geländer erbaut, um sie zu schützen. Ein besonders beredtes Beispiel ist das Kloster Debre Demo, auf einem Plateauberg gelegen, weit abseits von den Siedlungen. Die schroffen Felswände des Bergs sind ein natürlicher Schutz des Klosters, das im 6. Jahrhundert gegründet wurde und dessen Kirche noch weitgehend im Original erhalten ist. Nur Männer dürfen das Kloster betreten – und auch denen wird es nicht leicht gemacht, muss man doch an einem Tau eine 15 m hohe Felswand emporklettern. Glücklicherweise gibt es helfende Hände und gute Ratschläge. Oben angekommen eröffnet sich ein erstaunlich weites Areal, das außer der Kirche eine Vielzahl kleiner Hütten aufweist. 150 Mönche und 150 Diakone sollen hier oben wohnen. Der Blick schweift weit in das Gebirger und herum, bevor es auf demselben beschwerlichen Weg nach unten geht.



Die Kirchen und Klöster von Gheralta gelten als besonders sehenswert – und schwer zugänglich. Das Sandsteingebirge selbst ist schon eindrucksvoll. Der Aufstieg ist mühevoll – teils Bergwandern, teils Klettern. Erschwert wird dies dadurch, dass die lokalen Guides empfehlen, dies barfuss zu machen, man habe dann einen besseren Halt an den senkrechten Partien. Und: man sollte schwindelfrei sein und genügend Gottvertrauen haben. Unvorstellbar, dass die Gläubigen bei Dunkelheit morgens um Fünf mit Kindern auf dem Rücken den Aufstieg wagen – denn oben steht die Taufkapelle der Gemeinde. Man versichert uns aber glaubwürdig, dass hier nie ein Unglück geschehen sei, man sei schließlich hier oben in besonderer Weise in Gottes Hand. Oben auf dem Sattel angekommen sieht man ein faszinierendes Panorama von beinahe senkrechten Sandsteinsäulen. Und wenn man sich dann noch einen schmalen Weg entlang hangelt, kommt man in ein in die Sandsteinsäule eingearbeitetes Kirchlein: Abuna Yemata mit wunderschönen Ausmalungen. Man harrt gerne etwas länger in der Kühle und dem Hauch von Weihrauch aus, ehe es wieder denselben Weg hinuntergeht. Ein Abenteuer, das man nicht jedem empfehlen kann. Aber es gibt ja in der Region so viele schön ausgemalte Kirchen, die man etwas leichter erreichen kann …
Von dort zur Hauptstadt von Tigray, Mekele, ist es nicht mehr weit – und von dort ist es per Flugzeug nur ein Katzensprung bis nach Addis Abeba. Will man das Land kennenlernen, geht es nicht ohne Flugverbindungen, ist doch Äthiopien etwa dreimal so groß wie Deutschland. Und: während die großen Überlandstraßen inzwischen recht gut ausgebaut sind, aber aufgrund des Gebirges sehr kurvenreich und langsam zu befahren sind, sind die Straßen zu den Dörfern oft noch unbefestigt. Unsere Reise führte sicherlich entlang noch eher erschlossener Routen, hier hatten alle Dörfer zumindest eine Stromversorgung, wenn diese auch vielleicht nicht immer so zuverlässig arbeitet, wie wir das gewöhnt sind. Abseits der Hauptrouten sieht dies anders aus. Hier laufen Projekte der Stiftung Solarenergie, um die medizinische Versorgung in entlegenen Regionen sicherzustellen, Projekte, denen man Erfolg wünschen möchte, erhöhen sie doch die Lebensqualität vor Ort und ermöglichen sie Menschen, dort weiterhin zu leben und nicht die Flucht in den so verlockenden Norden anzutreten.
Ein Resumé: Äthiopien ist ein interessantes Reiseziel, in vieler Hinsicht einmalig: ein Land in Afrika, das anders ist als das Klischee, das wir uns von diesem Kontinent allzu oft machen. Ein Land mit 3.000-jähriger Kultur (wenn das reicht), mit viel Kulturgut und interessanten Traditionen. Zwar kommen inzwischen mehr Touristen ins Land, aber deren Zahl ist immer noch überschaubar. Und die von uns besuchten Hotels sind ordentlich und sauber. Für diejenigen, die ein besonderes Land und seine Leute kennenlernen wollen, ein ideales Reiseziel. Lingua & Cultura Tours wird im Frühjahr 2022 eine Reise dorthin anbieten.
[1] 1. Buch der Könige[1] (ca. 6. Jh. v. Chr.) und im 2. Buch der Chronik[2] (ca. 5. Jh. v. Chr.) und Koran Sure 27.
[2] Unter Mussolini besetzte Italien von seiner Kolonie Erithrea aus 1935 erneut Äthiopien, wobei beim Überfall Senfgas zum Einsatz kann. 1941 wurden die Italiener mit Hilfe Englands vertrieben (Schlacht von Gonder). Kaiser Haile Selassie kehrte aus dem Exil in London zurück.
[3] Mehr zu äthiopischem Essen finden Sie unter: